Traunsee Trailrunning CLUB

ON TOUR

Unsere TTClub Mitglieder berichten von ihren Trailrunning Abenteuern. 

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Lavaredo Ultra trail

Sibylle, Angelika und christian waren dabei

Ende Juni fand im italienischen Cortina D`Ampezzo der La Sportiva Lavaredo Ultratrail statt. Der Lavaredo Ultra Trail, kurz LUT, fand zum ersten Mal 2007 statt und bietet heute Läufer:innen aus der ganzen Welt fünf Distanzen an: 10, 20, 50, 80 und 120 Kilometer.

Mit dem Finish des Mozart 100 im Vorjahr erhielten Angelika und Christian die Möglichkeit sich für das Rennen zu registrieren, und bei der Verlosung Anfang Dezember erhielten Beide einen Startplatz für das begehrte Rennen über die Königsdisziplin von 120 km und 5.800 Hm.

Ein gutes halbes Jahr später war es soweit, und Angelika und Christian reisten bereits am Donnerstag an um stressfrei in das Rennwochenende zu starten. Leider kämpfte Angelika seit ein paar Tagen mit einem hartnäckiger Magen-Darmvirus, der ihre Teilnahme bis 15 Minuten vor dem Start noch in Frage stellte. Schlussendlich startete sie, denn die Chance beim LUT und angekündigten perfekten Wetterbedingungen teilzunehmen kann man sich nicht so einfach entgehen lassen. Das alleinige Ziel der Beiden war nun den Lauf gemeinsam zu finishen.

Am Freitag um 23:00 ertönte der Startschuss und 1.600 Starter liefen hinaus aus der Cortina, vorbei an hunderten anfeuernden Zuschauern, begleitet von Hells Bells von AC/DC und einem riesigen Feuerwerk. Wie ein großer leuchtender Wurm bewegte sich die Läufermenge in der Dunkelheit mit ihren Stirnlampen den ersten Anstieg empor, Angelika und Christian im letzten Drittel des Feldes.

Nach einer guten Stunde verbesserte sich Angelikas Gesundheitszustand etwas und sie kam immer besser ins Rennen. Läufer um Läufer wurden überholt und bei Sonnenanbruch änderte sich auch ihr Gemütszustand.

An der Labe am Misurinasee  bei KM42 war der erste Marathon erreicht und es folgte ein langer Anstieg zur Auronzohütte, die 3 Zinnen schon vor Augen. Bei angenehmen morgendlichen Temperaturen erreichten sie die Hütte und es wurde ein Photostop mit TTC Freundin Sibylle Haider und Lauffreund Andreas Schweninger in der herrlichen Kulisse im Herzen der Dolomiten bei wolkenlosem Himmel abgehalten.

Der anschließende 10km lange, perfekt flowige Downhill durch das Rienztal gehört mit Sicherheit zu den Highlights des LUT’s.

Am Talboden angelangt verabschiedeten sich die morgendlichen angenehmen Temperaturen und sie näherten sich der großen Labe in Cimabanche/KM 67 bei brütender Mittagshitze.

Diese Labe ist einer der entscheidenden Punkte im ganzen Rennen, man versucht die mehr oder weniger großen Schmerzen zu verdrängen, dem Körper Energie zu verabreichen und neue Motivation zu finden. Gelingt dies nicht gehört man zu den zahlreichen Teilnehmern die hier das Rennen beenden.

Besonders Angelika kam nun immer besser ins Rennen und nach kurzer Rast verließen die Beiden gemeinsam mit ihrem Freund Andreas die Labe um den nächsten Anstieg bis zur Malga Ra Stua/KM77 in Angriff zu nehmen. Dort trafen sie auf die Läufer der 80Km Strecke und wie bei allen Labstationen auf eine anfeuernde enthusiastische Zuschauermenge.

Das Tempo verlangsamte sich auf Grund der bereits absolvierten Kilometer und es bliebt nun Zeit um der atemberaubenden Kulisse entlang der Tofana durch das Travenanzestal einige Momente zu schenken. Das mehrmalige Durchwaten des knietiefen eiskalten Flusses sorgte zwar für kurzfristige Abkühlungen, längerfristig trug es aber speziell bei Christian zu zahlreichen Blasen an beiden Füssen bei, die ihn bei  den letzten 40km bei jedem Schritt daran erinnerten.

Am Ende des Tals am Col dei Bos angelangt folgte ein flowiger Downhill auch hier an Zeitzeugen des 1. Weltkrieges vorbei zur Labe beim Falzarego Pass/KM97. Spätestens jetzt wurde Angelika und Christian bewusst das Ziel in Cortina erreichen zu können, sollte nichts Unvorhergesehenes mehr passieren.

Es folgte ein langer Anstieg vorbei an einem weiteren Highlight der Dolomiten, dem Cinque Torri, zum Refugio Averau, die sich bei der Ankunft bereits in Nebel eingehüllt hatte. Nach einem weiteren kurzem Downhill im Regenschauer liefen Angelika und Christian bei untergehender Sonne zum letzten Pass des Tages, der Forcella Ambrizzola.

Bei einem nichtendenden Downhill, immer die Lichter von Cortina vor Augen mobilisierten sie die letzten Reserven, wehrten eine aufgescheuchte Rinderherde ab und überholten viele, bereits langsam vor sich hin trottende Teilnehmer.

Der gemeinsame Zieleinlauf in Cortina nach 24 Stunden und 39 Minuten kurz vor Mitternacht, vorbei an begeisterter abklatschender Menschenmenge wird ihnen ewig in Erinnerung bleiben.

FAZIT:

  • Perfektes Event (Organisation, Streckenmarkierung, Labstellen,…)
  • Atemberaubende Kulisse
  • Begeisterte Zuschauermengen

TIPPS UND TRICKS:

Startnummern Abholung

Aufregung vor dem Start

an den Drei Zinnen vorbei

Drei Zinnen Selfie - so viel Zeit muss sein

Abenteuer

Zielbier